8. Mai 2022
Die Utopia Halle war ein Austragungsort für die 18. Münchener Biennale.
Nach zwei Jahren konnte die 18. Münchener Biennale dieses Jahr stattfinden und holte Produktionen nach, die dem Corona-Lockdown zum Opfer fielen. Auch die Utopia Halle war als Austragungsort für die Münchener Biennale mit dabei.
Verschiedene Formate wurden in der ehemaligen Reithalle uraufgeführt - das Stück OPERA UND IHR DOUBLE, ONCE TO BE REALISED und THE LITTLE LIVES.
Berichterstattung (Auszug)
Süddeutsche Zeitung
Festival für neues Musiktheater 1988 bis 2022
Die vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München veranstaltete Münchener Biennale ist das weltweit führende Uraufführungsfestival für gegenwärtiges Musiktheater. Der Komponist Hans Werner Henze, der die Biennale 1988 gründete, verstand das Festival vor allem als Nachwuchsplattform für junge Komponierende. Sein Anliegen war es, dem Musiktheater ein neues Repertoire zu erschließen und damit eine Zukunft zu sichern.
Uraufgeführt wurden Werke von u.a. Adriana Hölszky, Mark-Anthony Turnage, Jörg Widmann, Violeta Dinescu, Marco Stroppa sowie Tania León. Im Jahr 1996 übernahm der Komponist, Dirigent und ehemalige Intendant der Hamburgischen Staatsoper Peter Ruzicka die künstlerische Leitung der Biennale. Ruzicka, der jeder Festivalausgabe einen Leitgedanken voranstellte, vergab Kompositions- und Libretto-aufträge an Moritz Eggert, Helmut Krausser, Toshio Hosokawa, Mauricio Sotelo, Chaya Chernowin, Durs Grünbein, Sarah Nemtsov, Enno Poppe, Mark Andre, Marcel Beyer, Klaus Lang (u.a.) und rückte auch multimediale Musiktheaterformen wie die Internetoper „Orpheus Kristall“ von Manfred Stahnke ins Blickfeld. Darüber hinaus erweiterte Ruzicka das Begleitprogramm des Festivals um zahlreiche Gesprächs- und Vermittlungsformate.
Mit Daniel Ott und Manos Tsangaris übernahm 2016 erstmals ein künstlerisches Leitungsteam die Intendanz der Biennale. Ihr programmatisches Konzept untersucht Formen zeitgenössischen Komponierens und Inszenierens zu Beginn des 21. Jahrhunderts und fragt nach möglichen gesellschaftlichen Funktionen und Bedeutungen des Musiktheaters. So entwirft das neue Leitungsteam für die einzelnen Festivalausgaben explizit thematische Suchfelder wie „Privatsache" oder „Point Of NEW Return" und lädt die mitwirkenden Künstler:innen dazu ein, ihre Konzeptionen entlang der inhaltlichen Fragestellungen zu entwickeln.
Im Rahmen der vergangenen drei Biennalen (von denen sich die 2020er-Ausgabe wegen der Corona-Pandemie über mehr als ein Jahr erstreckte) entstanden Inszenierungen, Performances und Installationen auf Bühnen, in Ausstellungsräumen, Gewächshäusern, Volksbädern, im Öffentlichen Raum der Stadt, am Starnberger See sowie in Münchner Privatwohnungen. Die an diesen Orten uraufgeführten Musiktheaterwerke entstehen häufig in Koproduktion mit anderen Opernhäusern, Theatern und Festivals des deutschsprachigen und europäischen Raums und wurden von zumeist jungen internationalen Künstler:innen wie David Fennessy, Marco Štorman, Simon Steen-Andersen, Clara Iannotta,Meriel Price, Blanka Rádóczy, Ole Hübner, Brigitta Muntendorf, DevilleCohen, Davide Carnevali, Stefan Prins, Yasutaki Inamori, Gerhild Steinbuch,Ondřej Adámek, Trond Reinholdtsen, Anja Hilling, Fabià Santcovsky, Christiane Pohle oder Mirko Borscht konzipiert.
Diskursveranstaltungen, Symposien sowie der „Salon des Wunderns und der Pflichten/Sichten" begleiten die Produktionen.
Quelle: MünchenTickethttps://www.sueddeutsche.de/muenchen/musiktheater-biennale-utopia-once-to-be-realised-muenchen-programm-1.5541497